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Angora-Faser

Angorawolle besteht aus den Haaren des Angorakaninchens. Dieses gehört gemeinsam mit dem Fuchs- und Zwergfuchskaninchen sowie dem Jamora zu den Langhaarrassen.
Die Kaninchen wurden um ca. 1700 von englischen Seefahrern in Mitteleuropa eingeführt. Ursprünglich stammt es aus der heutigen Türkei, aus der Provinz Angora bei Ankara. Diese ist auch namensgebend für die Rasse.

Charakteristisch für Angorakaninchen sind ihre kontinuierlich nachwachsenden Haare, welche die Grundlage für die industrielle Verarbeitung bilden.

Aus diesem Grund kann Angorawolle etwa 3-4 Mal im Jahr gewonnen werden. Dies erfolgt durch Schur oder Auskämmen. Selbst bei kleinen Tieren können so pro Jahr bis zu 1000g Wolle erzielt werden.

Anhand der Wolle kann auch der Zuchtort der Kaninchen bestimmt werden, da je nach Gebiet unterschiedliche Ausprägungen der Haarstruktur entwickelt wurden. So fokussiert man etwa in der Schweiz sowie in Frankreich gröbere Strukturen während in Österreich und Deutschland die feineren, somit auch hochwertigeren, Strukturen bevorzugt werden. Hauptproduktionsland für Angorawolle ist jedoch China – von dort stammende Fasern sollte jedoch aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht verwendet werden – hier werden den Tieren die Fasern ausgerissen.

Angorafasern sind innen hohl, weshalb sie Wärme besonders gut speichern können. Sie werden deshalb oft für Winterbekleidung eingesetzt. Auch sorgen die Fasern für einen angenehmen Tragekomfort da sie bis zu 60% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen.

Die feinen Fasern des Angorakaninchens werden vor allem in der Bekleidungsindustrie für Pullover, Strickjacken oder Schals aber auch für Decken oder Bettwäsche verwendet. Zudem wird Angora eine heilende Wirkung, beispielsweise bei Rheuma, nachgesagt. Deswegen wird Angorawolle auch bei Gesundheitswäsche wie Lenden- oder Rückenwärmern eingesetzt.